Trend Nr. 1: personalisierte Beauty-Angebote
Der Trend zu personalisierten Beauty-Angeboten erlebt mit dem Aufkommen von Diagnoseinstrumenten für individuelle Empfehlungen und der Möglichkeit, in kürzester Zeit an die Verbraucherbedürfnisse angepasste Kosmetika zu entwickeln, ein starkes Comeback.
Coaching und Diagnosetools
Auf der Messe wurden zahlreiche Diagnose- und Coaching-Tools vorgestellt. Sie bestehen aus einer KI, welche die Haut oder das Haar auf der Basis eines Fragebogens analysiert, um personalisierte Empfehlungen zu geben. Diese Empfehlungen ermöglichen die Entwicklung einer kompletten, maßgeschneiderten Routine. L’Oréal führt diesen Service mit drei innovativen Angeboten an, doch auch andere Konzerne und vier Start-ups entwickeln ähnliche Angebote.
Hier kann zum Beispiel Spotscan von La Roche Posay genannt werden, das zusammen mit Dermatologen entwickelt wurde. Dieses Diagnosetool für Aknepatienten analysiert Hautunreinheiten, um eine personalisierte La Roche-Posay-Routine zu empfehlen. Spotscan kann bereits auf der Website von La Roche-Posay getestet werden. Auf der Website von Beauté Inée können Verbraucher auch einen Termin mit einem Spezialisten vereinbaren oder die Selfcare Box1 für etwa 400 € kaufen, um sofort ein personalisiertes Pflegeprodukt zu erhalten.
Erwähnenswert ist auch das Meta Profiler Tool von Giorgio Armani, das eine maßgeschneiderte Hautpflegeroutine mit der Crema Nera Pflegeserie in Kombination mit personalisierten modellierenden Selbstmassagetechniken empfiehlt. Auf der Seite der Start-ups gibt es Beauté Inée, das erste virtuelle Institut, das künstliche Intelligenz einsetzt und sich auf Hautpflege für Männer und Frauen spezialisiert hat, die eine umfassende und personalisierte Pflege wünschen.
Die Personalisierung mit neuen Diagnoseinstrumenten ist also wieder im Kommen. Sie stellt eine Antwort auf das Bedürfnis vieler Verbraucher dar, eine Routine zu haben, die wirklich zu ihnen passt.
Personalisierte Kosmetik
Personalisierte Beauty-Angebote umfassen Kosmetika, die nicht nur an den Hauttyp, sondern auch an die ständige Entwicklung unserer Haut und unserer Gefühle angepasst sind. Mehrere Start-ups haben solche sofort einsetzbaren Pflegeprodukte für den einmaligen Gebrauch auf den Markt gebracht, die an den unmittelbaren Bedarf angepasst sind. Selfcare One zum Beispiel präsentierte eine Kombination aus personalisierten Endprodukten und maßgeschneiderter Routine. Das Unternehmen hat eine innovative Technologie entwickelt, die sofort die täglichen Hautpflegeprodukte verteilt und mit einer Coaching-Anwendung verbunden ist, die 50 Programme zur Erstellung einer personalisierten Schönheits- und Wohlfühlroutine bietet.
Trend Nr. 2: virtuelle und erweiterte Realität
Die virtuelle oder erweiterte Realität stand im Zusammenhang mit der revolutionären Metaverse-Technologie im Mittelpunkt. Sie war insbesondere auf den von Messeständen von LVMH präsent. Den Trend hin zu einem immersiven Erlebnis gibt es auch bei Marken außerhalb des Beauty-Technologie-Kosmos. Ziel ist es, die Kundenerfahrung und -bindung zu verbessern. Der Weg zur Entwicklung virtueller Erlebnisse in der Schönheitsindustrie führt vor allem über Partnerschaften mit Technologieunternehmen, wie mehrere Marken betonten.
Den Anfang macht LVMH mit der Ankündigung einer strategischen Partnerschaft mit Epic Games, dem Schöpfer von Fortnite und der Unreal Engine, um die Innovationspipeline des Konzerns umzugestalten und den Kunden neue Arten von immersiven Erlebnissen wie virtuelle Umkleidekabinen, die Erstellung digitaler Zwillinge und mehr zu bieten. Die Konzerne nutzen die Technologie für ihre Design-Workshops via 3D-Projektion, um den Verbrauchern direkt im Geschäft eine Personalisierung zu bieten und um Modeschauen zu reproduzieren.
Darüber hinaus kann die zukünftige Zusammenarbeit zwischen der Kosmetikmarke Demain und dem revolutionären Virtual Reality Metaverse-Anbieter Victoria VR erwähnt werden. In diesem auf Blockchain basierenden Metaverse können Nutzer Produkte ausprobieren und Mini-Spiele spielen. Zudem hat sich Maybelline mit Microsoft Teams für eine revolutionäre Partnerschaft zusammengetan, um die allererste digitale Schminktasche für Videokonferenzen zu entwickeln. Ab diesem Sommer werden die Nutzer nicht nur ihren Hintergrund ändern können, sondern auch die Möglichkeit haben, virtuelle Make-up-Looks zu tragen.
Trend Nr. 3: nachhaltige Schönheit
Es gibt weiterhin einen starken Trend hin zu Naturkosmetik. So waren auf der Messe Start-ups wie beispielsweise Bioweg vertreten, die natürliche Produkte oder innovative Rohstoffe auf Biobasis anbieten. Wir möchten hier jedoch Öko-Design, bahnbrechende technologische Innovationen und die Kreislaufwirtschaft hervorheben.
- Die Dream Box von LVMH, welche die Besucher in ein einzigartiges Erlebnis eintauchen lässt, wurde ökologisch gestaltet.
- L’Oréal präsentierte mit dem Water Saver seine neueste patentierte technologische Innovation, mit der bereits 42 Millionen Liter Wasser eingespart wurden. Dabei handelt es sich um einen Duschkopf, der Wasserfragmentierung nutzt und bis zu 69 % des verbrauchten Wassers einspart. Der Water Saver wird in Friseursalons eingesetzt und hat bereits mehr als 66 Millionen Liter Wasser gespart.
- Im Bereich der Kreislaufwirtschaft kann das Start-up Greez genannt werden, das über seine Plattform Kosmetika verwertet. Die Plattform erleichtert den Austausch zwischen Verbänden, Einzelpersonen und Unternehmen und ermöglicht es Unternehmen und Marken, ihre unverkauften Kosmetika mit Schönheitsfehlern, einer veralteten Verpackung usw. zu spenden oder weiterzuverkaufen. Das Unternehmen bietet jeden Dienstag eine Auswahl an Kosmetikprodukten und Accessoires an, die sonst im Müll landen würden.
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Indem die Unternehmen Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt vieler Innovationen stellen, wollen sie ihren ökologischen Fußabdruck und den ihrer Produkte verkleinern.
Die neuesten Kosmetiktrends zeigen, dass die Ära der Beauty-Technologie angebrochen ist. KI, VR, intelligente Geräte… die Kosmetika der Zukunft werden mehr als nur simple Formulierungen sein! Interessanterweise – aber nicht überraschenderweise – geht dies mit neuen Entwicklungsstrategien der führenden Kosmetikmarken einher. Diese setzen auf mehr Partnerschaften mit Start-ups und mehr Kooperationen mit Technologieunternehmen, oder um es mit einem Wort zusammenzufassen: mehr offene Innovation.
Alcimed wird weiterhin die neuesten Schlüsselinnovationen beobachten und Sie bei der Entwicklung Ihrer Geschäftsideen begleiten. Zögern Sie nicht, unser Team zu kontaktieren!
Über die Autorin,
Tessa, Consultant in Alcimeds Kosmetik- und Luxusteam in Frankreich