Healthcare

Die 3 großen Herausforderungen rund um medizinische Technologien im Sportbereich

Veröffentlicht am 07 Januar 2025 Lesen 25 min

In der Sportmedizin gibt es eine Vielzahl sogenannter sporttraumatologischer Erkrankungen, seien es akute oder fortschreitende Krankheiten. Optimierte und auf den einzelnen Athleten zugeschnittene Behandlungen sind unerlässlich, um eine Rückkehr zur sportlichen Betätigung zu gewährleisten. Die Größe des weltweiten Marktes für Sportmedizin wird auf etwa 8 Milliarden US-Dollar geschätzt und umfasst zahlreiche technologische Innovationen. In diesem Artikel gehen wir von Alcimed auf einige Beispiele für medizinische Technologien ein, mit denen drei Herausforderungen der Sportmedizin angegangen werden könnten.

Herausforderung Nr. 1: Verletzungen behandeln, indem minimalinvasive Ansätze gefördert werden

In den schwersten Fällen, insbesondere bei sporttraumatologischen Verletzungen, müssen sich einige Athleten nach ihrer Verletzung orthopädischen Eingriffen unterziehen. Die größte Herausforderung besteht darin, Traumata, postoperative Schmerzen und mögliche Infektionsrisiken zu minimieren und die Muskulatur und Gelenke bestmöglich zu erhalten, um die sportliche Betätigung so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können. Zu diesem Zweck werden minimalinvasive Operationen bevorzugt, die sich dank verbesserter Operationstechniken und spezieller medizinischer Geräte weiterentwickeln. Dies gilt insbesondere für das Arthroskop, ein Instrument, das aus einem optischen System, das zur Betrachtung von Gelenken verwendet wird, und aus chirurgischen Instrumenten besteht. Es wird in zentimetergroße Einschnitte eingeführt und ermöglicht es den Chirurgen, den zu behandelnden Bereich zu sehen und zu erreichen, ohne umliegendes Gewebe zu beschädigen oder zu entfernen. Diese Technik wird bei zahlreichen Eingriffen eingesetzt, insbesondere bei Knie- und Schulteroperationen, und setzt sich beispielsweise in Frankreich allmählich auch für Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule durch.

Darüber hinaus werden andere nichtinvasive Therapien für Sportverletzungen, für die es derzeit nur wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt, entwickelt. Dies gilt insbesondere für Gehirnerschütterungen, von denen in Frankreich jedes Jahr 100 000 Fälle bekannt werden, für die es jedoch nur eine begrenzte Diagnose, Behandlung und Betreuung gibt1Francetvinfo.fr. Das französische Medtech-Unternehmen RegenLife entwickelt derzeit eine Technologie zur Photobiomodulation, um gezielt auf die mit bestimmten neurologischen Erkrankungen verbundene Neuroinflammation einzuwirken, und führt seit Ende 2022 eine klinische Studie zur Behandlung von sportbedingten Gehirnerschütterungen durch.

Herausforderung Nr. 2: die Genesung von Sportlern optimieren

Um die sportliche Betätigung schnell wieder aufzunehmen, besteht die zweite große Herausforderung für verletzte Sportler darin, die Entwicklung der Verletzung bestmöglich zu verfolgen und die bestmögliche Genesung und Rehabilitation sicherzstellen.

Die Beurteilung der Verletzung hängt insbesondere von präzisen Messinstrumenten ab, die an die zu untersuchenden Bereiche angepasst sind. Das Unternehmen Genourob entwickelt beispielsweise Geräte, um den Zustand und die Belastbarkeit der Ligamentstrukturen des Knies zu beurteilen und so die Patienten besser zu betreuen. Ihr GNRB-Produkt ist ein Arthrometer, ein Instrument, mit dem die Amplitude der Gelenke in Abhängigkeit von den angewandten Kräften gemessen werden kann. Das Unternehmen ist insbesondere auf die Untersuchung des vorderen Kreuzbandes (ACL) spezialisiert, an dem sich Sportler bei Pivot-Sportarten recht häufig verletzen.

Die Genesung von Sportlern umfasst in der Regel eine erste Phase, in der die Funktionalität des verletzten Muskels oder Gelenks wiederhergestellt wird, und eine zweite Phase, in der der Sport wieder aufgenommen wird. Bei der klassischen Betreuung der Sportler durch medizinische Fachkräfte wie Physiotherapeuten können medizinische Geräte eingesetzt werden, um die Genesung zu optimieren. Dies gilt insbesondere für Elektrostimulatoren und Druckherapiegeräte, die im Übrigen auch von unverletzten Sportlern verwendet werden können.

Herausforderung Nr. 3: Medizinprodukte für den Behindertensport verbessern

Neben den Produkten und Technologien für die Chirurgie, Behandlung oder Genesung ist ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich solcher Medizinprodukte der Behindertensport. Eine der größten Herausforderungen für Sportler mit Behinderungen besteht darin, möglichst angepasste und leistungsfähige Geräte für ihre Sportart zu finden. Die ersten Prothesen für Wettkämpfe kamen in den 1980er Jahren auf den Markt. Heute werden sie immer weiter perfektioniert, sind aerodynamisch, bestehen aus leichten Materialien und sind angenehmer im Kontakt mit der Haut zu tragen. Die Sportprothesen der Firma Össur sind beispielsweise für Oberschenkel- und Schienbeinamputierte bestimmt und werden aus Kohlefaser-Verbundmaterial hergestellt. Es gibt mehrere Modelle für verschiedene Arten von Leichtathletikdisziplinen: Sprint, Langstreckenlauf und Weitsprung. Durch ihre gebogene Form können sie während der Kompression Energie speichern und diese zurückgeben, um den Athleten anzutreiben.

Auch andere Geräte werden immer innovativer: So wird z. B. bei Rollstühlen das Gewicht angepasst und ein drittes Rad für bestimmte Sportarten hinzugefügt.

Das Streben nach Leistung und die schnellstmögliche Behandlung von Verletzungen im Sportbereich treibt die Akteure der Medizintechnik zu Innovationen an. Neue Ansätze, Produkte und Techniken kommen nicht nur den Sportlern zugute, sondern finden auch bei anderen Patienten Anwendung. So testet RegenLife derzeit die triphotonische Stimulation zur Behandlung von  Alzheimer und das Unternehmen Hopper Accessibility hat sich zum Ziel gesetzt, „allen Menschen mit amputierten unteren Gliedmaßen die Möglichkeit zu geben, sich körperlich zu betätigen, ohne durch technische oder wirtschaftliche Gesichtspunkte eingeschränkt zu werden“.

Die Entwicklung innovativer medizinischer Technologien ist eine große Herausforderung für die Akteure dieses Sektors. Wir von Alcimed können Sie beim Verstehen dieses Marktes und bei der Entwicklung dieser Innovationen begleiten. Zögern Sie nicht, unser Team zu kontaktieren!


Über die Autorin, 

Auriane, Consultant in Alcimeds Healthcare Team in Frankreich

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