Femtech-Startup Nr. 1: Aspivix mit einem neuen medizinischen Instrument für transzervikale Verfahren
Ob beim Einsetzen eines Intrauterinpessars (IUP), bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder bei der Auswertung einer Hysteroskopie: Medizinische Fachkräfte verwenden Instrumente, mit denen sie den Gebärmutterhals durchdringen können, wie z. B. die Pozzi-Zange. Diese medizinischen Eingriffe sind für Frauen oft schmerzhaft, bei denen herkömmliche Schmerzmittel keine oder nur eine sehr geringe Wirkung haben.
Das Schweizer Startup Aspivix hat daher Carevix™ entwickelt, ein medizinisches Gerät zum Greifen des Gebärmutterhalses, das mit einer Saugtechnologie funktioniert. Im Jahr 2022 zeigte eine klinische Studie (ADVANCE Women: Atraumatic Device using VAcuum Technology for CErvical Procedures in Women) vielversprechende Ergebnisse mit einer 78-prozentigen Reduktion von starken Schmerzen im Vergleich zu herkömmlichen Methoden. Das Startup möchte sein Femtech-Gerät nun in Europa und den USA vermarkten.
Femtech-Startup Nr. 2: Healshape mit seiner neuartigen Brust-Bioprothesenlösung zur Verbesserung der Gesundheit von Frauen mit Krebs
Brustkrebspatientinnen müssen sich in manchen Fällen einer Brustentfernung oder Mastektomie unterziehen, um den Tumor zu entfernen. Die psychologischen Auswirkungen dieses Eingriffs sind von Frau zu Frau unterschiedlich, können sich aber auf ihr Selbstvertrauen und/oder ihre Sexualität auswirken. Wenn die Patientin es wünscht, kann sie eine wiederherstellende Operation durchführen lassen. Dies geschieht in der Regel entweder durch das Einsetzen einer Prothese oder durch eine Rekonstruktion mit Haut- und Fettlappen vom Rücken oder Bauch in Verbindung mit einem Lipofilling.
Healshape, ein Femtech-Startup aus Lyon und Gewinner des Programms French Tech Health20, entwickelt eine Lösung für die Brustregeneration durch 3D-Bioimprinting. Die von Healshape entwickelte Bioprothese besteht aus natürlichen Materialien, die eine Regeneration des Gewebes in den Monaten nach der Operation ermöglichen: So wird die Bioprothese resorbiert und die Patientin findet ihre eigene Brust wieder. Die Innovation dieses Femtech-Startups hat den Vorteil, dass sie minimalinvasiv und biobasiert ist. Sie hat dem Unternehmen 2022 eine Kapitalerhöhung von 6 Millionen Euro eingebracht.
Femtech-Startup Nr. 3: Perifit mit einer tragbaren Stillvorrichtung
Stillen ist sowohl für die Mutter als auch für das Baby wichtig. Muttermilch liefert optimale Nährstoffe und Antikörper, die vor Infektionen schützen, und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind. Obwohl das Stillen bei jungen Müttern immer beliebter wird, werden einige von ihnen schnell durch logistische Probleme davon abgehalten. Die Wiederaufnahme der Arbeit zwingt Frauen oft dazu, eine Milchpumpe zu verwenden, die sperrig ist und sie dazu bringt, sich während der Arbeitszeit zu isolieren.
Perifit, ein französisches mittelständisches Femtech-Unternehmen, das sich ursprünglich mit der Entwicklung von Sonden für die Perinealrehabilitation befasste, hat mit Perifit Pump eine tragbare Milchpumpe auf den Markt gebracht. Die Pumpe wird diskret im BH platziert und verfügt über ein integriertes Reservoir, sodass sie nicht an eine Steckdose angeschlossen werden muss. Die von diesem Unternehmen angebotene Technologie kann einigen Frauen dabei helfen, länger zu stillen und ihr Baby weiterhin optimal zu ernähren.
Die vielen unerfüllten Bedürfnisse im Bereich der Frauengesundheit sind das Ergebnis von jahrzehntelanger, wenn nicht sogar jahrhundertelanger Tabuisierung und Stigmatisierung, die Frauen den Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung und zu den für ihr Wohlbefinden wichtigen Informationen verwehrt haben. Die drei innovativen Femtech-Startups, die in diesem Artikel vorgestellt werden, befassen sich jeweils mit spezifischen aktuellen Bedürfnissen von Frauen: Schmerzen bei gynäkologischen Eingriffen, Brustrekonstruktion und Stillen. Es gibt noch so viele ungedeckte Bedürfnisse, dass sich der Femtech-Markt in den kommenden Jahren mit Sicherheit weiterentwickeln wird! Alcimed kann Sie bei der Entwicklung von innovativen und digitalen Lösungen, oder der Erkundung des Marktes für Frauengesundheit unterstützen. Zögern Sie nicht, unser Team zu kontaktieren!
Über die Autorin,
Margaux, Senior Consultant in Alcimeds Healthcare Team in Frankreich